Dienstag, 29. Januar 2008

Arbeiten in 4 Meter Hoehe

Was fuer ein Wochenende! Samstag abend musste ich arbeiten, da wir wieder einmal ein Konzert aufgezeichnet haben. Diesmal habe ich aber nicht nur ein Knoepchen gedrueckt, sondern zusammen mit den anderen vier Praktikanten (jaja, nach mir kamen noch jede Menge mehr - 3 Maedels, 1 Kerl - alles Chilenen) hinter der Kamera gestanden. Auf der Buehne stand eine lateinamerikanische Musikerlegende: Pablo Milanes. Ich kanns nur mal wieder erwaehnen, dass es sicher niemals ein Konzert in Deutschland geben wird, das ausschliesslich von Praktikanten gefilmt wird. Noch dazu sind weibliche Kameramaenner aeusserst selten. Natuerlich ging unsere Arbeit nicht ohne Fehler von statten, aber dafuer sind wir Praktikanten :P Jedenfalls mussten unsere Kameras in hoeheren Positionen stehen, damit wir auch ordentlich was sehen koennen. Also wurden Gerueste aufgebaut, obendrauf 5 lose Bretter gelegt und die Kamera drauf gestellt. Damit waren die Seiten-Kameras in zwei Meter Hoehe. Dann die grosse Ueberraschung: so Julia, deine Kamera muss zwei Stockwerke hoch sein, also in vier Metern Hoehe. Bist du schwindelfrei? WAAAAAAAAAAAAAAAAAS? *kreisch* Ich hab ja normalerweise echt keine Hoehenangst, aber das war dann doch ein bisschen heftig. Nachdem mein Geruest stand, bin ich hochgeklettert und richtete mich auf. Meine Stehflaeche war ungefaehr einen Meter breit. Die Bretter waren nirgends befestigt und nur lose auf das Geruest gelegt. Was zum Festhalten gabs natuerlich auch nicht. Waere alles noch gegangen, wenn das Geruest nicht so sehr gewackelt haette. Ich schwang hin und her und hatte echt Schiss, wenn ich nach unten geguckt habe. Es wurde dann Gott sei Dank entschieden, dass das Wackeln das Kamerabild stoert und schliesslich wieder eine Etage abgebaut. PUH!!! Das war dann kein Problem mehr.
Am Sonntag hab ich mir dann Rodeo angeguckt. Und beschlossen nie wieder hin zu gehen. Was fuer eine Tierquaelerei!!! Zwei Reiter jagen einen Bullen zwischen sich her und an einem bestimmten Punkt der Arena attackiert ein Reiter den Bullen und quetscht ihn regelrecht zwischen Pferd und Wand ein, damit er stehen bleibt. Das gibt dann Punkte. Irgendjemand meinte, das keiner von den Bullen das am Ende ueberlebt... Ich hoffe das stimmt nicht. Verdammt weh getan haben, muss es aber auf alle Faelle. Wie schwer die Verletzungen waren, war nicht ersichtlich. Graesslicher Sport.
Tja, und seit Montag arbeite ich nicht mehr mit einer normalen Kamera, sondern mit einem Kamera-Kran. Das heisst, meine Kamera ist zwei Meter von mir entfernt und ich bediene per Fernsteuerung :) Ziemlich kompliziert, fetzt aber total. Ausserdem ziehe ich neuerdings mit den Strassen-Kameramaennern durch die Gegend. Ab sofort gibts also keine Demonstration, Autounfaelle und Polizei-Schlachten mehr ohne mich ;) Und hier herrscht immerhin Kleinkrieg zwischen den Indianern und dem Rest. Am Wochenende haben sie die Kathedrale besetzt. Nachts schliefen sie vor dem verbarrikadierten Eingang. Drei Tage spaeter rueckte die Polizei an und hat sie mit Gewalt vertrieben. Ausserdem haben die Mapuche (Indianer) am Wochenende zwei Bau-Maschinen im Wert von 150 000 Euro abfackelt. Ein Berg sollte begradigt werden, das hat ihnen nicht gepasst...
Milanes und Rodeo

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

also ich werd heut nach sport (gg 19uhr) dein zeug machen. sorry, eher komm ich nicht ans internet.. das einzige was ich hier machen kann, ist deinen blogg zu lesen....
lg