Samstag, 20. Oktober 2007

die ersten Abenteuer

Wow. Kaum ist man 12000 km entfernt von zu Hause, macht sich der eigene Blog selbststaendig. Tja, das hat man nun davon, wenn man dem Papa alle Passwoerter und Logins da laesst. *gg* Na, jedenfalls nicht wundern, wenn es mal wieder vorkommen sollte. Laesst sich ja leicht unterscheiden - ich schreibe ueber mich bestimmt nicht in der dritten Person. Uebrigens sind gerade 7h Zeitunterschied, aber nur noch bis in Deutschland die Uhren umgestellt werden - dann sinds nur noch 6h, da Peruaner keine Zeitumstellung haben. Bei meiner Ankunft in Chile werden es dann nur noch 4h sein, aber das dauert ja noch ne Weile. Wollte nur mal Verwirrungen vorbeugen, die durch die Weltzeituhr entstehen koennten.
So, nun aber wirklich zu den ersten Erlebnissen. Der Flug verlief ohne Probleme. In Madrid mussten wir umsteigen und zwar in das groesste Flugzeug, das ich je gesehen habe: der Airbus war 80 m lang und hatte Platz fuer ungefaehr 600 Passagiere. Dummerweise sass ausgerechnet vor mir ein riesiger Koloss von einem Mann... Egal ob ich links oder rechts versuchte vorbei zu schielen - keine Chance. "Stirb langsam 4" zu gucken, war also schon ein bisschen anstrengend *seufz* Dennoch waren wir fuer jede Ablenkung dankbar. Schliesslich hatten wir schon 3h Flug nach Madrid hinter uns und nun warteten weitere 12... nach 9h stand dann die kleine Frau neben dem Riesen auf und liess sich einen anderen Platz anweisen (keine Ahnung wo der ploetzlich hergenommen wurde). Ein Wunder, dass die Frau es so lange ausgehalten hat... der Mann roch nicht nur unangenehm, er war auch eine Riesenbazille, die wahrscheinlich noch nie ein Taschentuch gesehen hat... Wie auch immer, wir haben es ueberlebt ;)
Nachdem uns unser Gastvater in Lima abgeholt hatte, mussten wir feststellen, dass tatsaechlich alle Menschen verdammt kurz geraten sind. Ich ueberrage die meisten mindestens um eine Kopflaenge. Die arme Ani... mit ihren 1,84m ist sie schon eine kleine Sensation. Aber das Dienstmaedchen der Familie ging selbst mir nur bis zum Bauchnabel!!!
Zum Abendbrot gab es uebrigens Milchreis - sehr zur Freude meinerseits :) Auch generell hat sich das Essensproblem inzwischen verfluechtigt. Andauernd gibts es Huehnchen in jeglichen Variationen oder Fisch. Die Kommunikation faellt auch leichter als gedacht. Da Ani und ich ueber verschiedene Vokabelkenntnisse verfuegen, ergaenzen wir uns ganz gut :)
Am naechsten Tag hat uns der Gastvater (so um die 60 Jahre alt) auf eine Stadtrundfahrt mitgenommen, die wohl absolut einmalig war. 12h lang zeigte er uns nahezu jeden sehenswerten Winkel in Lima. Zum Glueck fuhren wir die Haelfte der Zeit mit dem Auto - zu Fuss waere es unmoeglich gewesen. Immerhin leben in Lima 8 MIO Menschen. Deshalb gibts auch 8-spurige Einbahnstrassen!!! Neben unzaehligen Stadtvierteln, waren wir auch an der Kueste und nahmen an einer religioesen Prozession teil (da quetschten sich Tausende von Menschen durch die Strassen und wir waren mittendrin!!! Ohne Einheimischen an unserer Seite waere das wohl zu gefaehrlich gewesen). Ausserdem waren wir in der Kirche "San Francisco" - unter dieser konnten Katakomben besichtigt werden. Das Besondere: bis zum 18 Jh. war es ueblich alle Toten unter der Kirche zu begraben, fein sortiert nach Arm-, Bein-, Rippenknochen usw. Ein paar dieser seltsamen Knochenanordnungen konnten wir besichtigten (leider durften wir nicht fotografieren) Der Grossteil ist wahrscheinlich noch unentdeckt. Angeblich sollen 25 000 Menschen unter der Kirche liegen...
Obwohl wir schon voellig erschoepft waren, zeigte uns unser Gastvater noch als letztes einen Park mit Springbrunnen. Das war das absolute Highlight!!! (Lima an sich ist eben keine allzu schoene Stadt) In diesem Park steht der groesste Springbrunnen der Welt - er spritzt seine Fontaene 80 m hoch! Ausserdem veraenderten die Brunnen staendig ihre Form - angepasst auf Musik- und Lichteffekte. Die Fotos geben nur annaehernd wieder, wie schoen und beeindruckend es war!
Am naechsten Morgen gings dann schon wieder zum Flughafen, diesmal nach Cuzco - die sogenannte Hauptstadt der Inka. Die Stadt liegt in einer Hoehe von 3700m, also mitten in den Bergen. Hier werde ich mich die naechsten vier Wochen aufhalten und fleissig Spanisch lernen. Mein Sprachkurs findet Mo-FR jeweils 5h lang statt. Vielleicht wirds sogar Einzelunterricht... das wird anstrengend. Als Ausgleich werde ich abends wohl Englisch sprechen. In unserem Hostal sind naemlich nur Urlauber aus Kanada, Chicago oder auch Holland. Da die meistens kein Wort Spanisch koennen, unterhaelt man sich eben auf Englisch. Auch das geht besser, als ich dachte :)
Dafuer muessen Ani und ich uns an andere Dinge gewoehnen. Zum Beispiel wirft man kein Klopapier in die Toilette (das schafft die Spuelung nicht, ist zu schwach), sondern in einen riesigen Muelleimer daneben... Nun ja, besser man wirft keinen Blick hinein! Aber hier ist eben vieles anders. Hier raucht auch niemand!!! Nirgends. Voll krass. Aber die Abgaswolken in den Strassen reichen auch vollkommen aus, um eine Raucherlunge zu kriegen.
So, jetzt muss noch schnell was einkaufen gehen, morgen ist naemlich Ausgangssperre. Kein Bewohner Cuzcos darf auf die Strasse. Die machen naemlich eine Volkszaehlung... Na, die sind halt komisch ;) Ich werd trotzdem mal kurz meine Nase rausstecken, mit Pass darf ich das. Aber zu sehen, gibts dann wahrscheinlich nicht viel.
Jetzt kommen aber endlich die ersten Fotos. Ihr muesst auf den Springbrunnen klicken, dann oeffnet sich das Album und ihr koennt euch ne schoene Dia-Show angucken :)
Lima

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

*schööööööööön*

Anonym hat gesagt…

das ist ja wie im land des gullivers bei den zwergen!!!! an sich passt ihr zwei gut rein, da bei den latinos, nur bisschen bräune fehlt euch noch. wie ist das mit der dünnen luft und der kälte da oben? beeindruckende berge, die 8 mill. wachsen in den himmmel. waren dort die spanier die ersten? der balkon sieht so spanisch aus.
1000 drückis aus rotz-eisklotz-deutschland.

Anonym hat gesagt…

Jule schau mal am Ende nach, denn da hat Katrin Süss was geschrieben.

duks