Machupicchu

Bevor ihr anfangt zu lesen, geht bitte zum vorhergehenden Eintrag... da steht die Vorgeschichte... hab so viele Fotos und so viel zu erzaehlen, dass ich euch nicht gleich ueberfordern wollte und habs deshalb gesplittet :)
Machupicchu (kann man auch so schreiben: Machu Picchu, also nicht wundern, verwende glaub beides) ist Quechua (= die Sprache der Inka) und heisst uebersetzt "alter Berg". Aber nicht nur der Berg heisst Machupicchu, sondern auch die Stadt, die die Inka mitten am Hang dort bauten. Heute stehen zwar nur noch die Ruinen, aber es muss eine riesige Stadt gewesen sein. Die Forscher streiten sich, weil sie nicht wissen, ob die Stadt eine Sommerresidenz fuer Inkaherrscher, Fluchtburg der Sonnenjungfrauen, Stadt der Magier oder eine Inka-Universitaet (oder alles zusammen) gewesen ist. Wie auch immer: Machupicchu zaehlt aber zu Recht zu den neuen sieben Weltwundern. Die Stadt liegt in 2500 Metern Hoehe, besteht aus mehreren Stadtvierteln und ist praktisch am Hang gebaut worden. Ringsum ragen weitere riesige Berge auf. (Cuzco liegt zwar auch in 3700 Metern Hoehe, aber sie wurde auf einem Plateau gebaut - also keine Kunst ;)) Wir haben bestimmt zwei Stunden gebraucht, um die Ruinen zu durchqueren (und haben noch nicht mal alle gesehen!) Die Lamas, die ihr vorhin gesehen habt, standen da so rum. Waren aber keine Wildtiere - eher ne Touristen-Attraktion. Die Wolken stiegen erst im Laufe des Tages hoeher, wir verliessen Machupicchu gegen 14 Uhr und konnten da erst die Fotos schiessen, wo alles super zu erkennen ist. Wir haben sogar begonnen den Berg Machupicchu zu besteigen. Kehrten aber relativ bald wieder um, weil wir unter uns nichts ausser dicken weissen Wolken erkennen konnten. Dafuer haben wir uns entschlossen, den gegenueberliegenden Berg "Waynapicchu" (uebersetzt: junger Berg) zu erklimmen. Beide Berge sollen durch unterirdische Gaenge miteinander verbunden sein. Bis zur Bergspitze haben wir ungefaehr eine Stunde gebraucht und mussten teilweise beinahe senkrecht nach oben verlaufende, schmale Stufen hochsteigen. Der Mexikaner hatte ganz schoen zu kaempfen. Ani und ich haben ihn dann in "Weichpitti" umgetauft. (Als wir wieder mit dem Bus ins Tal fuhren, ist er sofort vor Erschoepfung eingeschlafen! Er hat uns anschliessend erzaehlt, dass er in seinem Leben noch nie so viel gelaufen ist! In Mexiko fahert man selbst fuer 2 Blocks Entfernung mit dem Bus oder Taxi... Nun ja...) Die Aussicht von da oben, war aber wirklich bombastisch!!! Als wir beinahe wieder bei den Ruinen unten angekommen waren, fing es an zu gewittern. Wir waeren gern noch ein bisschen geblieben, aber fluechteten dann doch vor dem Regen. Ausserdem waren wir schon sieben Stunden oben und beschlossen, dass das erstmal reicht ;) So, hoffe es doppeln sich keine Fotos, ist bei meinem angezeigten Kleinformat schwer zu erkennen. Was wir am Sonntag erlebt haben, erzaehle ich ein ander mal. Hab jetzt Hunger :) Morgen gucken wir uns uebrigens schon wieder Ruinen an und Freitag nacht fahren wir zum Titicacasee, dem hoechsten schiffbaren See der Welt (das habe ich in der Schule gelernt :P) Da solls schwimmende Inseln geben! Was das ist? Lasst euch ueberraschen...

Machu Picchu 2

Auf dem Weg nach Machupicchu

Freitag nachmittag schnappten wir unsere Sachen und fuhren mit einem Taxi nach Ollantaytambo. Unterwegs quasselte der Fahrer ununterbrochen und erzaehlte uns zum Beispiel, dass Bolivien mal zu Peru gehoerte und "Hoch-Peru" hiess. Simon Boliva verhalf Bolivien dann allerdings zur Unabhaengigkeit und gab dem Land seinen Namen. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell die 2 Stunden Fahrt um waren ;) In Ollantaytambo stuerzten wir uns gleich auf die Ruinen. Hier hatten die Inka eine Tempelburg errichtet. Nach unserer Kletter- und Erkundungstour kehrten wir in die Stadt zurueck und stolperten regelrecht ueber eine peruanische Modenschau, die mitten auf dem Marktplatz auf einer Buehne veranstaltet wurde. Das war vielleicht lustig :) Hab zwar ein Video gedreht, aber das dauert eeeeeeeeeeeeeeewig mit dem Hochladen. Muesst also leider warten, bis ich wieder in Deutschland bin *huestel* Jedenfalls sieht eine peruanische Modenschau folgendermassen aus: eine Band (alle bekleidet mit bunten Ponchos) spielt Musik und auf einer Buehne laeuft ein "Model" und praesentiert traditionelle Trachten. Ein Model in Peru ist kugelrund, winzig und traegt einen Hut :P Gegen 20 Uhr gings dann mit dem Zug weiter nach "Aguas Calientes" (zu deutsch: warmes Wasser). Wir haben auf dem Waynapicchu (der Berg gegenueber von Machupicchu) eine Peruanerin getroffen, die uns erzaehlte, dass sie bereits vor 20 Jahren da war und die Stadt damals noch nicht existierte. Ist auch nur ein kleines Nest und besteht eigtl nur aus Hostals, Hotels und Restaurants fuer die Touris. Urspruenglich wollten wir in ein Hostal, das uns andere Deutsche empfohlen hatten. Es war aber in einer aeusserst unsicheren Gegend, total keimig (ich bin ja weiss gott nicht anspruchsvoll!!!) und die Moskitos haetten uns in der Nacht ungehindert aufgefressen, weil das Zimmer nicht abgedichtet war - sprich, ueber der Tuer war ein halber Meter Platz und keine Scheibe oder sowas drin. Haben uns also gegen 11 Uhr abends ein anderes Hostal gesucht. Fuer denselben Preis :) Am naechsten Morgen wollten wir eigentlich um 4:30 Uhr aufstehen, um mit dem ersten Bus zum Machupicchu hochzufahren und den Sonnenaufgang zu erleben. Dummerweise war unser Wecker mein deutsches Handy, das in der Nacht einfach mal so ohne zu fragen automatisch die deutsche Zeitumstellung vornahm!!! Gegen 5:15 Uhr sind wir dann aufgestanden (der Wecker haette erst weitere 15 Minuten spaeter geklingelt *grrrr*) Zum Glueck hatten wir den Mexikaner dabei, den wir in Cuzco kennengelernt haben (er hat uns das Wochenende begleitet) Sein Wecker klingelte etwas eher. Jedenfalls herrschte ploetzlich totale Eile... Aber wir haben uns dann doch nicht geaergert, denn als wir endlich auf Machupicchu ankamen, steckten die Ruinen alle unter einer dicken Wolkendecke... den Sonnenaufgang haetten wir also so oder so nicht gesehen ;) So, das erste Album zeigt Fotos aus Ollantaytambo. Das zweite erste Eindruecke von Machupicchu.

Ollantaytambo

Machu Picchu

Wochenende auf Reisen

Ihr glaubt gar nicht, was wir alles am Wochenende erlebt haben. Wir waren nicht nur in Machu Picchu (einen ersten Eindruck gibts links), sondern haben auch Salzterrassen, Amphi-Theater und weitere Inka-Ruinen besichtigt. Nebenbei waren wir mal wieder auf einem riesigen Sonntagsmarkt shoppen ;) Da ich gaaaaaanz viele Fotos gemacht habe, dauert es grade ne Weile mit dem hochladen. Muss das in Etappen machen, kann also vielleicht die ganze Woche dauern, bis alles erzaehlt und praesentiert ist. Videos habe ich auch gedreht, aber ich fuerchte die sind definitiv zu gross zum hochladen. Schade!

Kommentare

oje... da reicht man mal den kleinen finger und prompt... ;) ich bringe ja gerne was mit, aber denkt bitte dran, dass ich nur 20 kg Gepaeck mit ins Flugzeug nehmen darf. und ich bin gerade mal eine woche hier! meine armen kniee... die ponchos sind uebrigens einheitsgroesse und in allen moeglichen farben zu haben. mein bruederchen konnte es in diesem zusammenhang aber wohl nicht lassen seine scherze zu machen. bei so vielen sondernwuenschen koennte seine zukuenftige frau eigentlich mal versuchen einen selbst zu stricken, quasi als hochzeitsgeschenk :P schicke gern eine anleitung rueber *gg*
was die frida kahlo debatte betrifft: bin mir ziemlich sicher, dass sie eine mexikanische Malerin war und auch in Mexiko geboren wurde. Wo sie aber gewohnt hat, weiss ich nicht. wie waers mit www.wikipedia.de ?
der mexikaner meinte uebrigens auch, dass ani viel hektischer und nervoeser ist als ich!!! Kaum zu glauben, aber wahr *strahl* so schlimm bin ich naemlich gar nicht, wie ihr alle immer denkt ;) morgen gehts nach dem spanisch-unterricht sofort los richtung machu picchu. der naechste blogeintrag wird also wahrscheinlich fruehestens am montag erscheinen. aber dann sicher mit einem neuen foto-album :) werd auch mal versuchen ein video zu drehen und es hochzuladen. keine ahnung, ob das funktioniert. aber bei so einer zunehmenden leserschaft, (unfassbar wer sich alles fuer meinen bescheidenen tagesablauf interessiert ;)) muss man ja auch den service ein bisschen erhoehen :)

Bekanntschaften

Obwohl in unserem Hostal nur Party-suechtige Amerikaner wohnen, sind ab und zu auch mal echt nette Leute dabei. Vor ein paar Tagen haben wir zum Beispiel Lars und David aus Chicago kennenlernt. (siehe rechts: die haben uebrigens auch Sonnenbrand... hihi) Und uns ohne Probleme mehr als drei Stunden mit ihnen auf Englisch unterhalten. Haette nie gedacht, dass ich das kann! Fliessend! *stolz sei* Ok, da waren sicherlich unzaehlige Fehler drin, aber die haben mich verstanden und es wird auch immer besser. Ani sagt mir dann schon, wenn ich totalen Mist erzaehle ;) Heute haben wir den Nachmittag mit einem Mexikaner verbracht - Juan. Den kennen wir schon seit vorgestern. Mal sehen, vllt besuchen wir zusammen mit ihm Machu Picchu. Heut waren wir zusammen im Inka-Museum. (Leider durfte man mal wieder keine Fotos machen) Das war echt super interessant. Haben sogar Mumien gesehen. Bei einer typischen Beerdingung wurden die Leichen in Hockstellung in eine Riesen-Vase gesteckt. Oder sie sassen so in einer Nische. Oder sie wurden vollstaendig mit Strick umwickelt - wie so ein Paket. Das kann man schwer beschreiben. Sah aber aus, als wenn die Schmerzen gehabt haetten oder total veraengstigt verstorben sind. Aber fuer die Inkas war das die traditionelle Art jmd. zu beerdigen. Schauerlicher Anblick.

Danach waren wir noch was essen und haben uns ewig unterhalten. Jedenfalls kamen wir uns echt dumm vor - Juan wusste so verdammt viel! Dabei ist er gerade mal 26 Jahre alt. Er war sichtlich enttaeucht, dass wir eigentlich nichts ueber Mexico wussten. Woher auch? In der Schule lernt man nur was ueber Europa und ueber die USA. Tja, er wusste nicht nur ueber seinen Kontinent, sondern auch ueber Europa Bescheid. Hat uns ganz neue Sichtweisen ueber Hitler erklaert. (Das Thema musste ja irgendwann kommen ;)) Aber er meinte, wir sollten doch stolz auf ihn sein!!! Also nicht wegen den Juden, sondern weil Deutschland heute nicht so waere wie es ist und weil er ja auch viel gutes getan hat (am Anfang zumindest...) Klar, das ist eine Meinung ueber die man sich streiten kann, aber interessant.
Er konnte gar nicht verstehen, warum wir nur die dritte Strophe unserer Nationalhymne singen usw. Seiner Meinung nach sind die Deutschen uebrigens die smartesten Menschen in der ganzen Welt :) Hab ich auch noch nie gehoert. Aber er hat so viele krasse Dinge erzaehlt und gesagt. Unterhalten haben wir uns uebrigens auf Englisch, Spanisch und Deutsch ( er lernt die Sprache) Alles gut durchmischen und heraus kam eine sehr spannende Unterhaltung ;) Wusstet ihr uebrigens, dass die Haelfte der USA frueher zu Mexiko gehoerte? Also ich nicht... Aber seit 1842 (ich glaub das war das Jahr) haben die Amis einfach mal ihr Gebiet extrem vergroessert... Deswegen heisst es uebrigens auch Los Angeles... War schliesslich mal ne spanische Stadt. So, und zum Abschluss das Bild mit den Ponchos. Hab mich uebrigens verrechnet - hat nur ca. 5,50 Euro gekostet *gg* Also, wer haette gern so ein Mitbringsel? ;)

Leben in Cuzco

Wie Maedels so sind, muessen sie natuerlich auch irgendwann mal Shoppen gehen ;) Eigentlich wollten wir ja nur die Zugtickets fuer das neue Weltwunder Machu Picchu (ist ne erhaltene Inkastadt) kaufen, aber unterwegs kamen so tolle Laeden vorbei... *huestel* Also sind wir beide jetzt stolze Besitzer eines Ponchos aus Alpaca-Wolle. Da wir eh nur drei Pullis mitgenommen haben und die alle uebereinander ziehen muessen, um nicht zu frieren, war das eine sehr gute Entscheidung. Und bei einem Preis von 7 Euro fackelt Frau natuerlich nicht lange *gg*
Unser Sprachkurs ist uebrigens absolut spitze! Haben jeden morgen zwei Stunden bei einer attraktiven Lehrerin und nach einer Pause nochmal reichlich zwei Stunden bei einem Peruaner. Der ist total witzig. Angeblich haben wir die zwei besten Lehrer der Schule bekommen :) Wenn die uns in dem Tempo weiter unterrichten, sprechen wir nach Kursende wirklich fliessend Spanisch! Wenn wir aber gerade nicht Shoppen oder Spanisch lernen, muessen wir natuerlich auch mal was essen. Gestern haben wir zum Abendbrot Ruehrei gegessen. 3 pro Nase. (Man beachte auf dem Foto den Sonnenbrand in Kombination mit den drei Pullis, die ich anhabe, weil es abends so kalt ist). Die Pfanne war nach dem Braten allerdings beinahe unbrauchbar... *dubdidu* Ohne Oel kocht sichs halt doch nicht so gut. Und die zerkochten Nudeln zum Mittag waren auch nicht gerade ein Festmahl. Haben also beschlossen ab sofort doch wieder in der Stadt fuer 1 bis 5 Euro Essen zu gehen. Als Zwischenmahlzeit bevorzugen wir Joghurt-Drinks. Die gibts hier in Literflaschen fuer 70 Cent :) Sind schon beinahe suechtig nach dem Zeug, wie man unschwer erkennen kann...

Ausgangssperre - wir waren draussen :)

So, haben die Ausgangssperre gleich mal genutzt, um uns die Stadt ein bisschen anzusehen und nicht an jeder Ecke von einem Verkaeufer belagert zu werden :) Wir sind eigentlich nur ungefaehr 50 Stufen hinauf gestiegen, aber es war so anstrengend, dass wir mehrere Pausen unterwegs einlegen mussten!!! (Oben hatten wir aber einen bombastischen Blick ueber die Stadt wie ihr seht :)) Anonsten macht uns die Hoehe eigtl kaum noch zu schaffen. Ich hatte in den letzten Tagen nur ab und zu mal leichte Kopfschmerzen. Zum Glueck!
Ani hingegen stieg aus dem Flieger aus und hatte sofort Herzrasen und Kreislaufprobleme... aber inzwischen hat sich auch das gegeben.
Wir haben uebrigens super Wetter. Hab mir heut glatt nen Sonnenbrand geholt, dabei waren wir hoechstens zwei Stunden draussen. *seufz* In der Sonne sinds bestimmt 25 grad oder mehr. Scheint sie jedoch nicht, ist es kalt. Nachts ist es sogar extrem kalt. Brauchen unsere warmen Sachen, den Schlafsack und die Decke vom Hostal drueber, damit wir nicht frieren. Oh, und es regnet immer mal wieder ganz ploetzlich. Aber dann richtig!
Links seht ihr ein Kind in peruanischer Tracht mit einem Alpaca (ist sowas wie ein Lama). Heute gibts auch schon wieder ein Fotoalbum, da sind dann noch mehr bunte Peruaner zu sehen :)
Klickt einfach auf das Bild mit Blick ueber die Stadt.

Cuzco

die ersten Abenteuer

Wow. Kaum ist man 12000 km entfernt von zu Hause, macht sich der eigene Blog selbststaendig. Tja, das hat man nun davon, wenn man dem Papa alle Passwoerter und Logins da laesst. *gg* Na, jedenfalls nicht wundern, wenn es mal wieder vorkommen sollte. Laesst sich ja leicht unterscheiden - ich schreibe ueber mich bestimmt nicht in der dritten Person. Uebrigens sind gerade 7h Zeitunterschied, aber nur noch bis in Deutschland die Uhren umgestellt werden - dann sinds nur noch 6h, da Peruaner keine Zeitumstellung haben. Bei meiner Ankunft in Chile werden es dann nur noch 4h sein, aber das dauert ja noch ne Weile. Wollte nur mal Verwirrungen vorbeugen, die durch die Weltzeituhr entstehen koennten.
So, nun aber wirklich zu den ersten Erlebnissen. Der Flug verlief ohne Probleme. In Madrid mussten wir umsteigen und zwar in das groesste Flugzeug, das ich je gesehen habe: der Airbus war 80 m lang und hatte Platz fuer ungefaehr 600 Passagiere. Dummerweise sass ausgerechnet vor mir ein riesiger Koloss von einem Mann... Egal ob ich links oder rechts versuchte vorbei zu schielen - keine Chance. "Stirb langsam 4" zu gucken, war also schon ein bisschen anstrengend *seufz* Dennoch waren wir fuer jede Ablenkung dankbar. Schliesslich hatten wir schon 3h Flug nach Madrid hinter uns und nun warteten weitere 12... nach 9h stand dann die kleine Frau neben dem Riesen auf und liess sich einen anderen Platz anweisen (keine Ahnung wo der ploetzlich hergenommen wurde). Ein Wunder, dass die Frau es so lange ausgehalten hat... der Mann roch nicht nur unangenehm, er war auch eine Riesenbazille, die wahrscheinlich noch nie ein Taschentuch gesehen hat... Wie auch immer, wir haben es ueberlebt ;)
Nachdem uns unser Gastvater in Lima abgeholt hatte, mussten wir feststellen, dass tatsaechlich alle Menschen verdammt kurz geraten sind. Ich ueberrage die meisten mindestens um eine Kopflaenge. Die arme Ani... mit ihren 1,84m ist sie schon eine kleine Sensation. Aber das Dienstmaedchen der Familie ging selbst mir nur bis zum Bauchnabel!!!
Zum Abendbrot gab es uebrigens Milchreis - sehr zur Freude meinerseits :) Auch generell hat sich das Essensproblem inzwischen verfluechtigt. Andauernd gibts es Huehnchen in jeglichen Variationen oder Fisch. Die Kommunikation faellt auch leichter als gedacht. Da Ani und ich ueber verschiedene Vokabelkenntnisse verfuegen, ergaenzen wir uns ganz gut :)
Am naechsten Tag hat uns der Gastvater (so um die 60 Jahre alt) auf eine Stadtrundfahrt mitgenommen, die wohl absolut einmalig war. 12h lang zeigte er uns nahezu jeden sehenswerten Winkel in Lima. Zum Glueck fuhren wir die Haelfte der Zeit mit dem Auto - zu Fuss waere es unmoeglich gewesen. Immerhin leben in Lima 8 MIO Menschen. Deshalb gibts auch 8-spurige Einbahnstrassen!!! Neben unzaehligen Stadtvierteln, waren wir auch an der Kueste und nahmen an einer religioesen Prozession teil (da quetschten sich Tausende von Menschen durch die Strassen und wir waren mittendrin!!! Ohne Einheimischen an unserer Seite waere das wohl zu gefaehrlich gewesen). Ausserdem waren wir in der Kirche "San Francisco" - unter dieser konnten Katakomben besichtigt werden. Das Besondere: bis zum 18 Jh. war es ueblich alle Toten unter der Kirche zu begraben, fein sortiert nach Arm-, Bein-, Rippenknochen usw. Ein paar dieser seltsamen Knochenanordnungen konnten wir besichtigten (leider durften wir nicht fotografieren) Der Grossteil ist wahrscheinlich noch unentdeckt. Angeblich sollen 25 000 Menschen unter der Kirche liegen...
Obwohl wir schon voellig erschoepft waren, zeigte uns unser Gastvater noch als letztes einen Park mit Springbrunnen. Das war das absolute Highlight!!! (Lima an sich ist eben keine allzu schoene Stadt) In diesem Park steht der groesste Springbrunnen der Welt - er spritzt seine Fontaene 80 m hoch! Ausserdem veraenderten die Brunnen staendig ihre Form - angepasst auf Musik- und Lichteffekte. Die Fotos geben nur annaehernd wieder, wie schoen und beeindruckend es war!
Am naechsten Morgen gings dann schon wieder zum Flughafen, diesmal nach Cuzco - die sogenannte Hauptstadt der Inka. Die Stadt liegt in einer Hoehe von 3700m, also mitten in den Bergen. Hier werde ich mich die naechsten vier Wochen aufhalten und fleissig Spanisch lernen. Mein Sprachkurs findet Mo-FR jeweils 5h lang statt. Vielleicht wirds sogar Einzelunterricht... das wird anstrengend. Als Ausgleich werde ich abends wohl Englisch sprechen. In unserem Hostal sind naemlich nur Urlauber aus Kanada, Chicago oder auch Holland. Da die meistens kein Wort Spanisch koennen, unterhaelt man sich eben auf Englisch. Auch das geht besser, als ich dachte :)
Dafuer muessen Ani und ich uns an andere Dinge gewoehnen. Zum Beispiel wirft man kein Klopapier in die Toilette (das schafft die Spuelung nicht, ist zu schwach), sondern in einen riesigen Muelleimer daneben... Nun ja, besser man wirft keinen Blick hinein! Aber hier ist eben vieles anders. Hier raucht auch niemand!!! Nirgends. Voll krass. Aber die Abgaswolken in den Strassen reichen auch vollkommen aus, um eine Raucherlunge zu kriegen.
So, jetzt muss noch schnell was einkaufen gehen, morgen ist naemlich Ausgangssperre. Kein Bewohner Cuzcos darf auf die Strasse. Die machen naemlich eine Volkszaehlung... Na, die sind halt komisch ;) Ich werd trotzdem mal kurz meine Nase rausstecken, mit Pass darf ich das. Aber zu sehen, gibts dann wahrscheinlich nicht viel.
Jetzt kommen aber endlich die ersten Fotos. Ihr muesst auf den Springbrunnen klicken, dann oeffnet sich das Album und ihr koennt euch ne schoene Dia-Show angucken :)

Lima

Wie spät ist es jetzt bei den Latinos?

Weltzeituhr

Verabschiedung in Bautzen

Hier sind noch ein paar Bilder aus Bautzen, sozusagen die letzten Aufnahmen aus deutschen Landen:



Henkersmahlzeit - die Makkaroni scheinen nicht mehr zu schmecken





letzter Dokumentencheck und Gewichtskontrolle: 70 kg ! (davon 56 Jule)

Gleichgewichtsprobleme? Die Mädels müssen sich eben gegenseitig Halt geben.

Jule und Ani - und ab geht's !

Südamerika - wir kommen!

So, nachdem sich die Beschwerden häufen, dass diese Seite immer noch so leer ist, möchte ich doch noch ein paar Worte vor der Abreise verlieren. Morgen früh um 7:35 Uhr startet der Flieger nach Madrid und nach zwei Stunden Aufenthalt bringt uns ein weiteres Flugzeug der Klapper-Airline Iberia (*hüstel* ja, ich hoffe wir kommen an ;)) nach Lima - die Hauptstadt von Peru. Bei euch wird es dann schon fast Mitternacht sein, bei uns Zeit zum Abendbrotessen :) Da wären wir dann auch schon bei meiner größten Sorge... das Essen! Andere mögen vielleicht Angst haben, sie könnten Magenbeschwerden oder andere unerfräuliche Probleme aufgrund der Nahrungs- und Trinkmittel bekommen. Tja, ich sorge mich eher darum, ob ich auf meinem Teller auch etwas finden werde, das zu mir sagt "Iss mich!". Hm, also Paprika, Zwiebel, Pilze und Tomate schreien ja lieber "Würgreflex". Bloß gut, dass ich schon weiß, was diese Nahrungsmittel auf Spanisch heißen :) Das Kommunikationsproblem steht bei mir nämlich erst an zweiter Stelle der Angst-Liste, allerdings weit abgeschlagen hinter dem Essen.... Aber ihr kennt mich ja, ich mach das schon :) Meinte Tante hat mich doch beim letzten Telefonat glatt auf die Idee gebracht, dass ich doch eine Salami mitnehmen könnte *hüstel* Nachdem mein Rucksack aber leider schon voll ist, reicht der Platz gerade mal noch für meinen Schoko-Weihnachtsmann, den ich schon mal vor ab bekommen habe. (Wie soll der denn bitte bis Weihnachten leben????? Der ist aus Kinderschokolade!!! Wenn das mal keine Quälerei ist ;))
So, und damit jetzt auch jeder weiß, wo ich mich ab sofort (ungefähr) rumtreibe, habe ich mal meine Reiseroute in eine Karte eingezeichnet. Oben gehts los und unten komm ich dann irgendwann an :) Ausführlich heißt das: In Lima geht die Reise los. Ani und ich werden aber nur einen Tag in der Hauptstadt verbringen, Freitag früh fliegen wir gleich mal weiter nach Cusco (da wo die lohnenden Sehenswürdigkeiten sind *gg*). Während Ani leider nur 2 Wochen bleiben kann, werde ich mich einen kompletten Monat mit Spanisch-Vokabeln abkämpfen, die Essens-Probleme lösen und alles ansehen, was nicht gleich aus Angst vor mir wegrennt. Am letzten Tag meines Intensiv-Sprachkurses werden alle Sachen gepackt und ich habe zwei Wochen lang Zeit um zu dem letzten blauen Punkt auf der Karte zu kommen - Concepción. Unterwegs komme ich am Titicaca-See vorbei, reise nach Bolivien und mache dort die nächste Hauptstadt unsicher. Anschließend folgen Lagunen, Sand- und Salzwüste. Erholung gibts dann direkt am Meer (hoffentlich ist dann der Hochsommer schon warm genug zum Baden :) Ätsch, ihr werd ja frieren... :P) Und von Santiago aus ist es dann nicht mehr so weit bis zum Ziel.
Der grüne Punkt ist übrigens Anis Standort. Aufgrund meiner weiten Anreise sind diese 500 km doch echt ein Klax :) Da wird sicher das ein oder andere Treffen drin sein.
So, ich denke das reicht fürs erste. Und wehe es sagt noch einer, ich würde meinen Blog nicht pflegen ;)

Nur noch wenige Tage

Tja, jetzt heißt es packen, umpacken, neu packen, damit auch alles in den Rucksack passt, ich unter dem Gewicht aber nicht zusammen breche. Trotzdem sollte möglichst alles für fast ein halbes Jahr reichen. Das einzige, was ich wahrscheinlich im Überfluss haben werde, sind Medikamente :)
Morgen kommt Ani - meine Reisebegleitung für die ersten drei Wochen (dann trennen sich leider unsere Wege *seufz*) - und dann werden wir die Sightseeing-Tour für die ersten beiden Wochen in Peru planen.